WM in Russland – Ein Turnier mit zwei Gesichtern

Am Donnerstag, den 14.06.2018 ist es soweit: Die Fußball WM in Russland beginnt.

Millionen Fußballfans in den Stadien, vor den Fernsehern oder beim Public Viewing. Alle haben eine gute Zeit, genießen die Atmosphäre und fiebern für das jeweilige Land. Doch auch wenn der Sport im Vordergrund steht: Diese Weltmeisterschaft bietet viel Platz für Kritik!

Als „die teuerste WM der Fußball-Geschichte“ wird die Weltmeisterschaft in Russland in den Medien oft bezeichnet. Und das nicht ohne Grund. Schaut man auf die Spielorte und deren Stadien, fällt einem erst richtig auf, wie viel Kosten dahinterstecken. Teilweise marode und in die Jahre gekommene Arenen wurden voll modernisiert und aufgestockt, ganze Stadien wurden neu und nur für diese WM gebaut und die Infrastruktur um die Stadien wurde komplett erneuert.

Da stellt sich natürlich die Frage: Wer finanziert das alles?
Der durch den Verfall des Rubels klamme russische Staat sicher nicht. Deshalb müssen wie so oft Oligarchen herhalten. Egal ob aus Russland oder aus dem arabischen Raum; diese Oligarchen pumpen Millionen in die Stadien und lassen diese durch billige Sklavenarbeit modernisieren.

Als nächsten Kritikpunkt sind die Menschenrechte in Russland und die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen im Vorfeld des Turniers zu sehen. In viel zu langen Schichten, für einen Hungerlohn und mit Arbeitsbedingungen die miserabler kaum sein könnten, schuften zum Großteil importierte Arbeiter aus Nordkorea, Indien, Kasachstan oder der Mongolei für die Baufirmen. Obwohl das alles der FIFA bekannt ist, schaut deren Präsident Gianni Infantino nur zu und nimmt es zur Kenntnis, was auch schon zum nächsten und letzten Kritikpunkt führt: Die Korruption in Russland!

Von der strittigen Vergabe bis hin zum systematischen Staatsdoping – überall hat Russlands Präsident über Hintermänner seine Finger im Spiel. Hajo Seppelt, deutscher Journalist, ist wie kein anderer vor ihm dem russischen Staatsdoping auf die Schliche gekommen. Zusammen mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (kurz: WADA) wurde durch Proben, Beweise und Whistleblower alles aufgedeckt und nachgewiesen. Doch auch hier schauen die jeweiligen Verbände weg. Und wie reagiert Russland auf die Vorwürfe? Anstatt aufgrund der drückenden Beweislast alles offen zu legen und zuzugeben verweigert es Hajo Seppelt unter vorgeschobenen Gründen die Einreise und streitet alles ab.

Alles in allem ist es ein brandaktuelles und hochinteressantes Thema, über das während und nach der WM wohl im ganzen Land noch zu genüge diskutiert wird. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass die Fußball-WM in Russland stattfinden wird und, dass Putin diese als seine Bühne nutzen wird, um sein Land so gut wie möglich zu präsentieren.

Nichts desto trotz kommt pünktlich zur WM der Fußball-Fan in jedem von uns durch und wir werden auch in diesem Jahr unsere deutsche Nationalmannschaft feiern.

Der Standpunkt wurde geschrieben von Maximilian Gerhold, Mitglied der Jungen Union im Gemeindeverband Hagenbach.


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