Ja zu Schwarz-Rot-Gold!

Die Europameisterschaft 2016 ist in vollem Gange, die ersten Favoriten sind gestolpert und kleine Fußballzwerge erlangten bereits den ein oder anderen Achtungserfolg oder stehen gar vor dem Einzug in das Achtelfinale. Für jeden fußballbegeisterten Menschen sind solche Turniere Festtage und die eigene Mannschaft will kräftig unterstützt werden. Überall hängen Fahnen, Wimpel und Girlanden. Ein Balkon wird von der kroatischen Flagge geschmückt, ein Stockwerk obendrüber unterstützt man die Türkei, an einem Auto ist die albanische Fahne befestigt und natürlich sehen wir wieder ganz oft Schwarz-Rot-Gold. Diese Freude, unverkrampft und ohne schlechtes Gewissen die deutsche Fahne zu schwenken, stört wiederum einige. Die „Grüne Jugend Rheinland-Pfalz“ hat vor einigen Tagen über Facebook Patriotismus mit Nationalismus gleichgesetzt und Fans dazu aufgefordert auf die deutschen Farben zu verzichten.[1] In der Rheinpfalz vom 16.06.2016 verteidigt die Sprecherin der Grünen Jugend diesen Aufruf. Es sei gefährlich, wenn das Verhältnis zum Staat persönlich werde. Eigentlich sei Deutschland nicht viel mehr als ein Abwasserzweckverband. Linksextremisten riefen auch für diese EM dazu auf, deutsche Fanartikel zu stehlen, um sich dem „nationalistischen Treiben entgegenzustellen“.[2]

ci_101160
© Tobias Koch

Es macht mich traurig und wütend zugleich, über solche Aktionen lesen zu müssen. Traurig, weil diese Personen keine Ahnung von deutscher Geschichte haben und so ignorant über die Bedeutung der Nationalfahne hinwegsehen. Wütend macht es mich, weil normale Fußballfans in die rechte Ecke gestellt werden. Dass Schwarz-Rot-Gold nichts mit dem Dritten Reich zu tun hat und auch von Neonazis unter keinen Umständen verwendet wird, scheint bei einigen noch nicht angekommen zu sein. Die Farben Schwarz-Rot-Gold stehen für Demokratie, für das Hambacher Fest und die Paulskirche, für ein geeintes, freies und demokratisches Deutschland und bedeuten weder Ausgrenzung noch Fremdenfeindlichkeit. Sie sind das Symbol der Bundesrepublik Deutschland, eines weltoffenen Staates mit demokratischen Rechten für jeden. Da ich auch die französische Staatsbürgerschaft besitze, unterstütze ich neben der deutschen Mannschaft auch „les Bleus“ und mein Auto schmückt während der EM nicht nur die deutsche Fahne, sondern auch die Trikolore. Folgt man der Meinung der Grünen Jugend, dürfte ich aber auch keine französische Flagge schwenken, schließlich wird sie auch vom rechten Front National benutzt. Auch in Ungarn, Griechenland, Albanien, Serbien und vielen weiteren europäischen Staaten gibt es rechte Bewegungen. Soll also in jedem dieser Länder die Bevölkerung auf ihre Nationalflagge verzichten, nur weil auch rechte Extremisten sie verwenden? Das wäre die logische Schlussfolgerung aus der o.g. Forderung. Ich bleibe dabei, das Schwenken der Fahne bedeutet nicht, dass ich mein Heimatland über andere erhebe, dass ich andere gar ausgrenze. Es bedeutet, dass ich stolz bin in einem demokratischen Land zu leben, welches Fremde nicht ausgrenzt, Kriegsflüchtlingen hilft und die freie Meinungsäußerung unter besonderen Schutz stellt. Für mich ist Deutschland eben mehr, als nur ein Abwasserzweckverband.

JU-Bild bearbeitet
Der Standpunkt wurde geschrieben von Gregory Meyer, Kreisvorsitzender der Jungen Union und Mitglied im Gemeindeverband Rülzheim

[1] https://www.facebook.com/gjrlp/photos/a.374857552602154.90601.338258896262020/1038877272866842/?type=3

[2] https://linksunten.indymedia.org/de/node/180328


Internet 2.0
Dieser Artikel soll in die Sozialen Netzwerke? Gerne! Allerdings nur unter Beachtung des Mottos "2 Klicks für mehr Datenschutz"

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Whom Do You See?